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HJB News - Nr. 8/2005
16. Juni 2005

 

Cpt. Krause im Gespräch mit Hansjoachim Bernt
zum Thema: Perry Rhodan Miniaturfiguren



HJB News:
Warum trägt Perry Rhodan nach vierzig Jahren immer noch einen Raumhelm?

HJB:
Wir wollen den Classic-Fans bei der ersten Welle neuer PR-Figuren besondere Rechnung tragen; daher der "klassische" Raumhelm bei der Perry-Figur.

HJB News:
Der erste Blick auf die Vorabfotos der Figuren hat Fans zu heftigen Diskussionen angeregt; ist Perry Rhodan nicht mehr hochgewachsen?

HJB:
Doch, sicher. Aber dick vermummt im Raumanzug und unter seinem Helm wirkt er nicht mehr ganz so schlank. (lacht)
Aber ich gebe es zu: Die Perspektive der Bilder auf der Homepage ist nicht gerade vorteilhaft. Der Blickwinkel auf die Figur macht sie etwas kräftiger als sie tatsächlich ist.

HJB News:
Kommen wir zu einem wichtigen Merkmal einer Modelfigur: Ihr Werkstoff. Die Figuren bestehen aus ...

HJB:
... die Figuren bestehen aus "lead tin alloy", einer Blei/Zinnlegierung. Die ausführende chinesische Firma hat jahrelange Erfahrung in der Herstellung von u.a. Zinnfiguren (DelPrado-Figuren sind vielleicht dem einen oder anderen bekannt). Jede Figur besteht aus mehreren Einzelteilen, die vor dem Bemalen zusammengefügt werden. Aus gußtechnischen Gründen ist jede Figur somit ein Bausatz, der von den Chinesen zur fertigen Aufstellfigur getrimmt wird. Die matte Bemalung entspricht aktuell gängigen "Toy Soldier"-Praktiken, ebenso wie übrigens der Verkaufspreis.
Klar sollte eine solche Figur nicht jeden Tag drei Stockwerke tiefer geschmissen werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern, aber sie sind schon recht "stabil". Solcherart Figuren aus dem historischen Bereich habe ich in relevanten Stückzahlen für meine militärischen Operationen. Und mir ist es auch schon passiert, daß mir eine Figur aus den Händen fiel. Bis auf winzige Farbabsplitterungen, die problemlos mit üblichen Modellbaufarben auszugleichen waren, ist nichts passiert. Aber wie gesagt, keinen Sport daraus machen ...

HJB News:
Sind die Figuren abwaschbar?

HJB:
Die Figuren sind ausdrücklich für Sammler ab dem 14. Lebensjahr geeignet. Eine Pflege in dem Sinne ist nicht erforderlich; ich würde sie aber staubgeschützt in den Schrank stellen.
Mein 9-jähriger Sohn übt sich - zu meinem Leidwesen - mittlerweile fast ausschließlich an computergenerierten Armeen, als an meiner Figurensammlung. Somit kann ich leider nichts über die Lebensdauer in Kinderhänden sagen. Aber wie schon gesagt, wir zielen auf Sammler ab dem 14. Lebensjahr ...

HJB News:
Oft schon wurde versucht, Perry Rhodan eine greifbares Abziehbild in Form von Miniaturen zu geben. Worin werden sich Ihre Figuren von vorherigen Serien unterscheiden?

HJB:
Aber Captain, mein Captain, eigentlich vermeiden wir es, uns mit unserem Vorgängern zu vergleichen. Aber wenn wir schon einmal dabei sind:
Wir bemühen uns, einen einheitlichen Maßstab einzuhalten. Die Normgröße eines Terraners (in Figurenkreisen zwischen 1,75 und 1,80 m beziffert) beträgt knapp 6 cm; an dieser Größe orientieren sich alle Fremdrassen im entsprechend rechnerischen Umrechnungsverhältnis.
Alte Figuren wurden entgegen unserer heutigen Richtlinien nicht in einem einheitlichem Maßstab hergestellt.
Weiterhin hat jeder Hersteller seine eigene "Handschrift"; man sieht also die Unterschiede sofort. Aber ich glaube, daß nur sehr wenige Sammler über die alten Figuren verfügen, sich also die Frage gar nicht stellt, da die allermeisten Käufer mit den neuen Figuren quasi neu starten.
Außerdem ist das von mir verwendete feste Material ein erheblicher Vorteil: Die früheren Schultz-Figuren sind unter anderem deshalb selten, weil sie ziemlich zerbrechlich waren ...

HJB News:
Legen Sie sich mit dem Design und der Auswahl der Figuren in einer bestimmten PR-Ära fest, oder wollen Sie die schimmernsten Charaktere quer durch die PR-Serie als Miniaturfiguren produzieren?

HJB:
Zunächst liegt der Schwerpunkt auf Figuren und Posen, siehe Atlan, aus dem Classic-Bereich. Demnächst werde ich mit Klaus Bollhöfener von der Verlagsunion Pabel-Moewig über die zweite Staffel (Figuren 7 - 12) reden, auch inwieweit aus anderen PR-Epochen Figuren einfließen werden.

HJB News:
Wird es von einer Person später verschiedene Körperhaltungen und Aktionen geben, oder sogar Änderung im Outfit?

HJB:
Ja, ich halte es für gut denkbar, daß wir auch einen "modernen" Perry Rhodan machen werden. Perry ist sicher das markanteste Beispiel dafür, einen Helden mehr als ein einziges Mal zu produzieren. Ob es einen zweiten Blue oder Topsider geben wird, ist eine andere Frage, die ich jetzt nicht beantworten kann.
Als Fan und Sammler von Toy Soldier-Figuren kaufe ich z.B. Sets, in denen drei kämpfende Figuren einer Feldpostnummer enthalten sind; unter Umständen gibt es dann Dutzende solcher Sets - und dann gibt es immer einen Gegner ... also eine Vielzahl von Figuren.
Meine erste Vorstellung war es, solche "Battle-Sets" auch für PERRY RHODAN zu machen; also z.B. drei kämpfende Maahks in einem Set zum Preis von vielleicht 50 Euro; aber dieser Gedanke ist von niemandem geteilt worden. Bei der PR-Serie zählt für den Sammler wohl eher die Einzelfigur einer Person oder Alienrasse mehr, als ich für die Darstellung der Schlacht von Waterloo etliche verschiedene Franzosen usw. brauche ...

HJB News:
Apropos, wird es später Spezialmodelle geben, wie z.B. ein Shift?

HJB:
Die Verlagsunion Pabel-Moewig, seines Zeichens Lizenzinhaber von PERRY RHODAN, und ich haben uns darauf verständigt, daß es am sinnvollsten ist, mit Figuren zu starten, da Raumschiffmodelle aufwendiger herzustellen wären und natürlich, eine gewisse Größe unterstellt, auch spürbar teurer im Verkauf wären. Natürlich denke ich zur Zeit über Raumschiffmodelle nach, zumal ich mit der chinesischen Firma (übrigens in Shenzhen seßhaft) einen Partner gefunden habe, der bereits für einen anderen Geschäftszweig, den ich unabhängig vom HJB Shop betreibe, Militärfahrzeuge herstellt - kein weiter Weg also zu Raumschiffmodellen ...

HJB News:
Worin liegt für Sie die Faszination "Miniaturfiguren"?

HJB:
Mein erstes Beschäftigungsfeld, als ich zur Welt kam, war es, im Sandkasten eine befestigte Stellung für eine Horde Wikingerfiguren anzulegen ... mit und durch Figuren wird Geschichte lebendig, und dazu rechne ich auch eine erfundene Geschichte wie die von PERRY RHODAN oder REN DHARK.
Gerade im Bereich Science Fiction und Fantasy bietet sich die Möglichkeit, seinen speziellen Helden (und natürlich auch Jugenderinnerungen!) eine andere Dimension von Körperlichkeit zu geben. Aber dies ist nur der Versuch einer Erklärung; ein bestimmtes Gebiet packt einen eben - oder nicht.
Und noch einmal deutlicher gesagt: solcherart Figuren haben unabhängig vom heutigen nicht niedrigen Preis und den modernen Fertigungs- und damit Qualitätsstandards auch eine Anmutung von hochwertigem Spielzeug. Und den Begriff Spielzeug finde ich in dem Zusammenhang gar nicht schlimm! In Deutschland gibt es ein Millionenheer von Modelleisenbahnbastlern - das ist auch nichts anderes als Spielzeug für große Jungs. Ich finde, dazu kann man auch stehen.

 

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